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Der Korb meines Lebens

Obwohl ich nicht so richtig paddeln kann, war ich mal Mitglied im renommierten Kanuclub Potsdam. Die Heimstatt unzähliger Welt- und Olympiasieger öffnete mir die Möglichkeit, freitags in der Motor-Sporthalle Babelsberg Basketball zu spielen. Die Mitspieler waren fast alle irgendwie Leistungssportler, ich musste also meine Trefferquote verbessern, um irgendwie mithalten zu können.

Ich übte fast täglich am Korb im Wohngebiet. Irgendwann konnte ich die Ergebnisse meines Trainings zeigen und wurde für mehrere Treffer gefeiert. Taktik und Zweikampfverhalten, sowie ein gewisses Grundverständnis vom Spiel blieben mir weiterhin fremd. Aber ich traf und das reichte mir.

Jahre später: Der Wagen des Radiosenders „Kiss FM“ auf dem Karneval der Kulturen hatte, als besonderen Gag, einen Basketballkorb ranmontiert, um den sich ne Menge Kinder und die obligatorischen Checker tummelten. Natürlich wurden allerlei Künste gezeigt und die Kinder mussten nur staunen und kamen kaum zum Zug. Ich beobachtete das Geschehen mit einer Freundin, die Mukke war cool und die Performance unterhaltsam.

Wir standen etwas abseits, als der Basketball plötzlich auf mich zu kam. Jetzt hieß es, nicht nachdenken, einfach abziehen. Gesagt, getan, der Ball flog in den Korb. Einfach geil, der Oberchecker kam sogar abklatschen. Meine Freundin äußerte Bewunderung: „Kann das Leben nicht schön sein?“ und ich war beseelt vom Treffer.

Insgesamt hält sich meine Treffsicherheit beim Basketball im normalen Rahmen. Es reicht nicht mal dafür, um im Ferienlager vor den Kindern damit noch einen Hirsch zu machen.

Trotzdem hat mich dieser kleine sportliche Erfolg damals so beflügelt, dass ich mich bis heute wundere, warum ich im Leben nicht mehr Sport gemacht habe. Wahrscheinlich bin ich einfach zu bequem.